Internationales DoktorandInnen – Colloquium des STUDIO URBANE LANDSCHAFTEN 12./13. 9. 2024
Dieses Jahr waren die Themen und Diskussionen des DoktorandInnen Colloquium von der Sorge um Zustand, mögliche und notwendige Transformationen unseres Planeten geprägt. Gefragt wird in den Dissertationen nach Rollen und Aufgaben der Landschaftsarchitektur/der Stadtplanung in Klimakrise und Artensterben. Nach den Auswirkungen auf Wasser, auf Formung und Bedingungen zum Leben. Wie muss und kann die Disziplin neu die Welt begreifen, ohne die alten hierarchischen Trennungen von Mensch, Tier, Pflanze, Stein oder Sand – welche neuen Konzepte, neue Präsentations- oder auch RePräsentationsformen sind sinnvoll? Welche digital tools? Bezüge zu Bruno Latour, Donna Haraway oder Anna Lowenhaupt Tsing wurden hergestellt. Großräumige Gegenden - etwa das Pearl River Delta in China, die gesamte dänische Küste oder die deutsche Norseeküste - werden bearbeitet – aber auch christliche Freiräume oder neue/alte Rollen von Brunnen in der Stadt. Formate /Herangehensweisen in den Arbeiten sind Realexperimente, Assemblagehafte Experimente, natürlich raumbezogene Entwürfe oder „Palaver“ – Ansätze.
Ein lebhafter berührender Höhepunkt war die Komposition und Aufführung von Niels Albertsen: „Timms humorous place“ als Percussion und Sprechgesang – eine Würdigung an das Stiftungshaus von Timm Ohrt und die Themen der DoktorandInnen.
Die diesjährigen Postkarten antworten auf: Was hat mich beeindruckt? Was hat mich berührt?
Internationales DoktorandInnen – Colloquium des STUDIO URBANE LANDSCHAFTEN 21./22. 9. 2023
Spannend wie immer und aktuell waren Themen und Diskussion wie das Anthropozän, endlich eine Wahrnehmung von unserem Planeten - einschließlich der critical Zone - die Mineralien, Pflanzen, Tiere , Dinge und mehr und auch uns Teilsein läßt, ohne Hierarchie und Trennung…eher als Kontinuum. Die Bewohnbarkeit des Planeten (Latour) wurde in den Blick genommen, Gaia diskutiert - Latour in Natour umbenennt - neu methodisch, anders repräsentierend, andere Themen, andere Projekte und viele Fragezeichen. Dieses Mal wurde auch mal die Elbe nach ihren Ratschlägen zu den Promotionsvorhaben „befragt“ - eine sehr lebendige Veranstaltung!
Internationales DoktorandInnen-Colloquium des STUDIO URBANE LANDSCHAFTEN 22./23. 9.2022
Das Colloquium brachte wieder für alle Teilnehmenden Ideen, Gespräche, Entwicklungen, neue Gedanken und Erkenntnisse.
Thematisch setzte sich in den Arbeiten die Frage des Beitrages der Landschaftsarchitektur mit dem Meeresanstieg fort – notwendigerweise sehr großräumig behandelt und einschließlich der spannenden Seaweedsbetrachtung. Erneut wurde das Colloquium seinem Anspruch gerecht, immer wieder die Frage nach dem Verständnis des Gegenstandes der Landschaftsarchitektur, der Herangehensweisen, dem ästhetischem Ausdruck und den Akteuren zu stellen. Nunmehr bezogen auf die Anthropozändebatte, Gaia ( mit Gaiagraphy), Raumgeschehen, aus nicht-menschlicher Perspektive und politischer Ökologie. Zugleich erhalten alte Themen in Zeiten von Klimakrise und dramatischen sozialen Ungerechtigkeiten neue Bedeutung: wie Denkmalschutz als Handlungsfeld oder Brunnen als öffentliche Infrastruktur. (Verzicht auf Literaturhinweise hier, wäre alles zu verkürzt).
Die übliche Aufgabe, die es immer bei dem Colloquium gibt, bezog sich dieses Mal auf Timm Ohrt und das Stiftungshaus mit folgendem Text:
Nachdem Timm Ohrt im August diesen Jahres gestorben ist, möchte ich Euch bitten ihm eine Postkarte zu schreiben oder zu malen. – Was immer Ihr von ihm in diesem Haus aufspürt oder ihm sagen mögt.
Internationales DoktorandInnen-Colloquium des STUDIO URBANE LANDSCHAFTEN 2021
Nachdem das Internationale Kolleg 2020 aus Coronagründen in den Räumen der Patriotischen Gesellschaft stattfand, fand es am 09. 09. 2021 wieder in den Räumen des Stiftungshauses statt.
Es gab wieder sehr interessante und neue Themen, ausführlich zu diskutieren. So rücken die Meere zunehmend in den Vordergrund von Urbanen Landschaften, das Verständnis von Gaia erlaubt, den Begriff der „Natur“ (endlich) als Geschehensprozess einschließlich der Menschen zu sehen und die Denkmalbetrachtung geht ganz neue Wege......
Wie immer gab es eine kleine Aufgabe für die Teilnehmenden vonseiten der Stiftung. Dieses Mal war die Bitte, eine Postkarte an das Stiftungshaus zu schreiben. Dabei kam – sehr zur Freude der Stiftung - eine Serie von „Liebeserklärungen“ an das Haus und vor allem die unterstützende kreative Atmosphäre heraus.
Wie immer gab es eine kleine Aufgabe für die Teilnehmenden vonseiten der Stiftung. Dieses Mal war die Bitte, eine Postkarte an das Stiftungshaus zu schreiben. Dabei kam – sehr zur Freude der Stiftung - eine Serie von „Liebeserklärungen“ an das Haus und vor allem die unterstützende kreative Atmosphäre heraus.
Das internationale DoktorandInnen-Colloquium des STUDIO URBANE LANDSCHAFTEN im Stiftungshaus
Das Studio Urbane Landschaften wurde als Plattform für Forschung, Lehre, Praxis von Hille von Seggern und Julia Werner (2005) gegründet.
Inhaltlich ist das Studio Inspiration für die Gründung der Stiftung AlltagForschungKunst (2019)
Wissenschaftlich haben Projekte, die Hille von Seggern als Studio Projekte bearbeitet und initiiert hat, immer das Zusammenspiel von Wissenschaft, Räumlichem Entwerfen und Alltag, die Grenzräume von Disziplinen und experimentelles Vorgehen beinhaltet: Es entstand eine theoretische Fundierung als transdisziplinäre und transformative Entwurfsforschung. Raum wird dabei als Raumgeschehen begriffen - dynamisch , prozessual, situativ – in dem Menschen, Tiere, Pflanzen gleichrangige Akteure sind. Menschen wechseln zwischen Teil von Natur sein und beobachtend sein. Entwerferisch werden die jeweiligen Raumgeschehen als je spezifische Urbane Landschaften wahrgenommen. Als entscheidender Schritt zu Erkenntnissen und Transformation wird darin empathisches Erfahren bis zum – vieldimensionalen - Verstehen entfaltet.
In der Wissenschaftswelt und vor allem in der Forschungsförderung gab/gibt es für diese Art von grenzüberschreitendem Verständnis von Forschung wenig Verständnis und Förderung. Entsprechend taten sich auch die PionierInnen dieses Verständnisses mit ihren Dissertationsvorhaben schwer. Gleichzeitig wurden die Forderungen aus Gesellschaft, Universitäten und auch Wissenschaftsinstitutionen nach einer Wissenschaft als grenzüberschreitend, mit Zivilgesellschaft kooperierend, einem weiten Verständnis von Erkenntnis und dem Wunsch sich verständlich zu machen immer deutlicher.
Als unterstützende Einrichtung gründeten Hille von Seggern und Thomas Sieverts deshalb zunächst ein internationales Doktorandenkolleg, um Promovierende in fördernden Diskussionen und Netzwerkbildung zu unterstützen. Der Charakter des Kollegs selber sollte dabei die verstehende Qualität im Diskurs und als konkrete, situative Erfahrung beinhalten.
10 Jahre lang fand das Internationale Doktorandenkolleg einmal jährlich in der Räumen der Montag Stiftungen in Bonn statt. Teilnehmende kommen von verschiedenen Universitäten in Deutschland (Hannover, Berlin, München, Aachen, Weimar, Hamburg, Osnabrück) und aus verschiedenen Ländern (Schweiz, Zürich; Dänemark, Aarhus,Kopenhagen, Schweden, Malmö)
2018 übernahm die Stiftung AlltagForschungKunst die Einladung zu dem zweitätigen Kolleg in das Stiftungshaus Am Leuchtturm in Hamburg.
Es zeigte sich, dass das Stiftungshaus mit seiner besonderen Atmosphäre und den verschiedenen Innen- und Außenräumen ein inspirierender Ort für die Teilnehmenden ist.
Für die Stiftung setzt sich in der Förderung des Kollegs das Anliegen fort, das Zusammenspiel von Alltag, Forschung und Kunst im Bereich der raumentwerfenden Disziplinen in Kooperation mit jeweils anderen wissenschafts- und Alltagsbereichen auch theoretisch immer weiter zu entfalten und Wege in Wissenschaftsfelder und Kunst genauso wie in Praxisfelder und Alltagspraktiken zu ebnen.